Am Ende zählt die Leistung

March 23, 2023

SN-Redaktor Tobias Bolli kommentiert den neuen City-Manager Lukas Ottiger.

Lukas Ottiger ist nicht unbedingt als Parkplatzfreund aufgefallen, sitzt für die GLP im Stadtparlament, ist Mitglied der städtischen Baufachkommission und soll, der politischen Mandate zum Trotz, nun als unabhängiger Kümmerer möglichst viele Kunden in die kriselnde Innenstadt locken. Die Bürgerlichen haben die Wahl der Firma Leap of Faith AG als neue Koordinationsstelle Innenstadtentwicklung – umgangssprachlich: City Manager – in zwei vorgeschobenen Fraktionserklärungen scharf kritisiert. Lukas Ottiger, zentrale Ansprechperson innerhalb des Teams, sei hoffnungslos verstrickt in politische Interessen und damit die falsche Person für dieses Mandat.

«Die Firma soll nicht nach der Partei eines Milizpolitikers beurteilt werden.»

Die Kritik ist ein Stück weit nachvollziehbar. Sicher wäre es von Vorteil gewesen, Auftragnehmer zu finden, die nicht derart politisch exponiert sind. Wenig zielführend wäre es indes gewesen, den einzigen anderen Bewerber für das Mandat zu wählen, nur weil dieser dem politischen Betrieb mutmasslich ferner steht. Zumindest laut Stadtpräsident Peter Neukomm hat die Firma den Zuschlag einfach deshalb bekommen, weil sie viel besser qualifiziert war als ihre Konkurrentin. Eine andere Diskussion wäre zu führen, wenn beide Bewerber (offenbar wurde das Mandat wenig attraktiv ausgestaltet) nahezu gleichauf gelegen wären. Was letzten Endes zählt, sind Resultate. Danach soll die Firma nach Ablauf der zweijährigen Frist beurteilt werden, nicht nach dem Parteibuch eines Milizpolitikers – auch wenn man dieses ruhig im Hinterkopf behalten darf.

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