Der Stadt neues Leben einhauchen

November 7, 2023

Für die Belebung der Schaffhauser Innenstadt konzipierten Lukas Ottiger, Roger Staub und Christoph Eschmann Massnahmen, die sie nun der Öffentlichkeit präsentieren.

Im Mai dieses Jahres hat das Team von LoF* – Leap of Faith AG mit Lukas Ottiger, Roger Staub und Christoph Eschmann die Koordinationsstelle Innenstadtentwicklung übernommen. «Schon 2015 leitete die Stadt einen Strategieprozess mit externer Begleitung in die Wege», erklärt Lukas Ottiger auf die Frage, wie das Mandat entstanden ist. «Für die Koordination von Massnahmen zur Belebung und Aktivierung der Innenstadt hat die Stadt in der Folge ein befristetes Mandat ausgeschrieben. «Wir verfügen über das benötigte Knowhow und sind lokal gut vernetzt. Es freut uns sehr, dass wir den Zuschlag erhielten und gemeinsam mit den Innenstadtakteuren (Pro City, Gewerbeverband, Einwohnerverein Altstadt, IG Herrenacker, Wirtschaftsförderung, SH Tourismus) unsere geliebte Stadt mitgestalten können», fügt Roger Staub hinzu.

Miteinander zum Erfolg

Nun präsentieren sie erste Massnahmen, die von den Innenstadtakteuren ausgewählt und bald zur Umsetzung gelangen sollen. Der «First Friday» soll für die kontinuierliche Belebung der Innenstadt sorgen. Dieser findet ab dem 1. März nächsten Jahres an jedem ersten Freitag im Monat statt und ist eine Plattform, auf der sich die Innenstadtgeschäfte gemeinsam präsentieren. Kreative Kooperationen unter verschiedenen Geschäftszweigen, Vereinen und Kulturschaffenden sollen für Überraschungen sorgen, die es zu entdecken gilt. «Es könnte zum Beispiel ein Konzert in einem Buchladen oder eine gemeinsame Modenschau der Schaffhauser Geschäfte stattfinden,» erklärt Roger Staub «Die Stadt Biel setzt die Idee vom ‹First Friday› schon seit Jahren um. Die Anlässe sind mittlerweile ein Happening in der Region und die Frequenz der Kundschaft erhöht sich in den Folgetagen. Diese positive Resonanz in Biel diente uns auch als Inspirationsquelle.» Damit dieses Projekt durchgeführt werden kann, hofft LoF* auf die Bereitschaft und Zusammenarbeit von möglichst allen Geschäften der Innenstadt, damit die Wirkung gegen aussen möglichst gross ist.

Citymanagement zeigt Wirkung

Vor allem in den Wintermonaten leeren sich die Strassen der Altstadt in Schaffhausen. Die Folge davon: In vielen Geschäften mangelt es an Kundschaft. «Dieser Missstand führt leider immer wieder zu bedauerlichen Schliessungen», bestätigt Lukas Ottiger, City Manager von Schaffhausen. «Leider sind vielfach Geschäfte mit speziellen Angeboten betroffen. Dabei tragen genau diese Shops zum attraktiven Angebot-Mix in der Stadt Schaffhausen bei.» Dies zeigte sich auch wieder in den letzten Wochen, als an der Tanne gleich zwei Geschäfte die Schliessung im nächsten Jahr angekündigt haben. Zudem trägt das veränderte Kaufverhalten mit Onlineshopping, welches durch Corona zusätzlich begünstigt wurde, nicht zur Verbesserung der Lage bei. Durch die Belebung der Altstadt sollen die attraktiven Angebote und die Vorteile einer persönlichen Beratung wieder vermehrt entdeckt werden. Nicht nur in Biel, sondern auch in Aarau sorgt ein City Management seit drei Jahren für die Belebung der Innenstadt. Wie in Schaffhausen versucht dieses Leerstand zu vermeiden, indem es die Öffentlichkeit mit verschiedenen Aktionen, wie zum Beispiel dem Ausstellen von Kunst in Schaufenstern, auf die Geschäfte aufmerksam macht. Ein weiterer Fokus wird in Aarau auf die spannende und attraktive Nutzung der Altstadt gelegt. Sitzgelegenheiten mit dem «Schwätzbänkli» oder Food-Trucks sollen den Aufenthalt interessanter gestalten. Auch das Team in Schaffhausen will gemeinsam mit der Quartierentwicklung den «Stadtsummer», der dieses Jahr das Plantschen in den Brunnen ermöglichte, weiterentwickeln und den Aufenthalt in der Altstadt in den Sommerwochen noch attraktiver gestalten. In Aarau etablierte sich das Citymanagement in den letzten drei Jahren, da sich eine positive Wirkung zeigte.

Attraktiver für Jung und Alt

Auch für Familien stehen Projekte in Schaffhausen an. Der Start vom «Family Treff Herrenacker» erfolgte schon am 28. Oktober mit einem Kürbisschnitzen, organisiert von der IG-Herrenacker im Meetingpoint. «Die Kinder sollen sich auf den Einkauf am Samstag in der Innenstadt freuen», führt der zielstrebige City Manager aus. «Die klassische Kinderbetreuung wird weniger nachgefragt, aber die Idee von einem Treff, um einen Kaffee zu trinken oder einen kurzen entspannten Einkauf zu tätigen, erhielt hohen Zuspruch.» Mit Social Media sehen sie eine weitere Chance, Schaffhausen überregionale Bekanntschaft zu verschaffen. «Bei ‹Instagrammability› wollen wir auch die jüngere Generation ansprechen. Beim Brunnen am Freien Platz sollen sich Passant:innen als Brunnenfigur inszenieren können», teilt Lukas Ottiger mit. Die Umsetzung wird aktuell mit der Stadt geprüft. Eine weitere Massnahme will den Zugang zu Erkern, Dachterrassen oder Hinterhöfen ermöglichen. «Viele schöne Orte in der Altstadt liegen versteckt. Wir suchen jetzt Schaffhauser:innen, die diese gerne zeigen», berichtet Lukas Ottiger. «Das wäre für die Schaffhauser Bevölkerung, aber auch für Touristen ein exklusives Erlebnis.»

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