Parkplätze: Die Gewerbetreibenden sind froh drum

April 9, 2023

Parkplätze erhitzen die Gemüter in der Stadt Schaffhausen. Gewerbetreibende und Konsumentinnen sehen die Vorteile der Parkmöglichkeiten, die Stadt selbst prüft eine Reduktion und Verteuerung.

Parkplätze sind eines der grossen Streitthemen in der Stadt und sie beschäftigen auch die SN-Leserschaft. Diese fordert in der Umfrage günstigere und vor allem mehr Parkplätze in der Stadt. Auch Pro City setzt sich für den Erhalt der oberirdischen Parkplätze ein. «Die öffentlichen Parkplätze sind für die Unternehmen notwendig und besitzen eine hohe Wichtigkeit für Kunden und Lieferanten», schrieb die Organisation in einem offenen Brief (SN vom 24. Januar).

Roger Haslimeier vom Einrichtungsladen «Place 12» am Fronwagplatz sieht das auch so: «Wenn man die Leute dazu bringen will, in der Stadt einzukaufen, dürfen keine weiteren Parkplätze gestrichen werden.» Er sei nicht per se der Meinung, dass man überall mit dem Auto hinmüsse. Aber: « Wenn die Leute bei uns einen 10 Kilo schweren Stuhl kaufen, wollen sie den nicht quer durch die Stadt tragen. Wir bieten zwar Transporte an, aber es ist schade, dass die Kundschaft solche Einkäufe nicht selbst transportieren kann ohne Unannehmlichkeiten.» Und dann höre man, dass die Leute lieber nach Herblingen gehen. «Das ist schade. Es heisst, man will das Lädelisterben verhindern, aber verbietet den Leuten praktisch, mit dem Auto in die Stadt zu kommen.»

Der Geschäftsführer der Metzgerei Niedermann wählt in Bezug auf Parkplätze klare Worte: «Ich bin froh, dass wir nicht nur in der Altstadt eine Filiale haben.» In Uhwiesen komme die Kundschaft mit dem Auto. Es gibt direkt vor der Filiale am Rande des Dorfs viele Parkplätze. «Wer sowieso mit dem Auto unterwegs ist, kommt die Bestellungen dort holen», sagt der Metzgermeister. Und zwar auch Personen, die in der Stadt bestellen und vielleicht sogar in Schaffhausen wohnen. «Wir haben nicht selten Diskussionen darüber, wo der Einkauf abgeholt wird», sagt er. «Wir fragen deshalb immer nach.»

In der Fleischbranche sei der Anteil des Onlinehandels noch gering, weil das Erlebnis viel wert sei. Davon profitiert Niedermann. Und von der hohen Kundenfrequenz profitieren auch die Läden um ihn herum, ist Schüpbach überzeugt. «Wer zum Metzger geht, um einzukaufen, kauft vielleicht auch gleich noch das Brot beim Bäcker nebenan ein.»

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